Freitag, 22. Mai 2009

Tilbake i Oslo

Zurück in Oslo zu sein war um einiges vertrauter, als ich es vermutet hatte. Nach einem halben Jahr kennt man die Stadt zwar ganz gut, aber das allein gibt das Gefühl nicht wieder, was ich bei der Ankunft hatte. Es war eher, wie nach Hause zu kommen. Klingt für mich selbst komisch, wenn ich das schreibe, aber ich hatte mich wirklich sehr an Oslo und das Großstadtleben gewöhnt und hatte ja innerlich auch oft mit dem Gedanken gespielt, ein ganzes Jahr zu bleiben. Außerdem bin ich quasi seit der ersten Woche des Auslandssemesters großer Norwegen-Fan.
Als ich im Dezember dann nach Hause fuhr, war ich froh, dass ich nicht länger geblieben bin. Unter anderem ist der Winter einfach zu hart und lang, aber das war natürlich nicht der einzige Grund. Dennoch unglaublich krass, diese Welt wieder zu betreten und zu merken, dass es eben nicht nach dem Prinzip „seltsam fremd in einer einst vertrauten Welt“ läuft. Im Gegenteil. Allein die Tatsache, dass ich in Stephans Zimmer in meinem alten Wohnheim schlafen konnte (er ist gerade auf Svalbard) gab einem schon das Gefühl, willkommen zu sein. Keine fünf Schritte auf dem Wohnheimgelände habe ich sofort drei Bekannte vom letzten Semester getroffen, die mich für Mittwoch zu einer Party eingeladen haben. Fast so, als wäre ich überhaupt nicht weg gewesen.
Trotz Müdigkeit nach der Fjordtour und langen Zugfahrt habe ich spät abends noch einen Spaziergang zu unserem Badesee Sognsvann gemacht. Wirklich ein unbeschreibliches Gefühl, all die vertrauten Sachen nach einiger Zeit wieder zu sehen. Da merkt man erstmal, wie sehr das einen doch geprägt hat.
Ein wenig gespenstisch war es dennoch, wieder im Wohnheim zu sein, da einfach an dem ganzen Leben viele intensive Erinnerungen hängen. Das Auslandssemester war zwar sehr schön, aber auch anstrengend. Wie sehr man darin verwurzelt ist, merkt man ja auch daran, dass man nach einem Zeitraum von fünf Monaten Abwesenheit sich nach einer Nacht sofort wieder vorstellen könnte hier zu leben und zu studieren.

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