Montag, 18. Mai 2009

Nasjonalfeierdagen!

Hallo zusammen,
der Nationalfeiertag gestern hat sich mittlerweile wieder ausgefeiert und dass es ein ereignisreicher Tag war, lässt sich wohl auch daran ablesen, dass ich meinen Fjordtrip heute Morgen quasi verschlafen habe. Macht aber nix, das wird morgen früh nachgeholt. Diesmal wirklich.
Was mir von gestern noch gut in Erinnerung ist, sind vor allem die Menschenmassen. So viele Menschen auf einem Fleck habe ich bisher wohl noch nicht gesehen. Dabei ist Bergen gar nicht mal so groß, aber die Konzentration der Leute war wirklich enorm. Auf einem Quadratmeter standen wahrscheinlich teilweise bis zu drei Leute. Leicht zu erkennen an den Trachten oder nationalen Körperbeflaggung. Oder an der Fahne, also der rot-weiß-blauen natürlich.
Ein wenig verkatert vom letzten Abend haben wir uns kurzerhand einfach mitten in den Umzug gemischt und sind unter dem Banner der NHH (Norges Handelshøskolen, da studiert Alex) mit der Parade mitgelaufen. So konnten wir den – nennen wir es mal: - Umzug mit ansehen und gleichzeitig einmal durch die ganze Stadt laufen, um auch alles rundherum zu sehen. Geschickt eingefädelt – genauso wie der Grand-Prix-Sieg am Abend zuvor. Ziemlich lustig, dass Norwegen ausgerechnet vor seinem Nationalfeiertag gewinnt und zu dem Zeitpunkt, wo ich hier bin. Noch lustiger, dass sie es mit einem verträumten (leicht tuntigen) Kerl schaffen, der über die Liebe als ein Märchen singt, dass ihn um den Verstand bringt und Deutschland mit einer international etablierten Edelstripperin auf den hinteren Rängen landet.
Wie dem auch sei, das Lied wurde sicher bis zu zehnmal an diesem Abend gespielt und auch jetzt noch hört man es an vielen Ecken. Der Sieg beim Grand Prix hat wohl zweifelsfrei jeder Party im Land ein Nonplusultra an Gute-Laune-Garantie verliehen. Als wäre der Nationalfeiertag (vergleichbar mit dem Independence Day in den USA) nicht Grund genug zum Feiern…
Solche riesen Events kann man leider nicht so wirklich einfangen, während sie sich ereignen, deswegen habe ich mich an diesem besonderen Tag eher auf die kleinen Dinge des Lebens konzentriert. Wie zum Beispiel auf dieses süße norwegische Trachten-Bündel, das plötzlich fett grinsend neben mir stand.
In Sekundenschnelle hatte es zuvor bereits die Aufmerksamkeit des halben Parks auf sich gezogen, wo wir uns ein bisschen von den Feierlichkeiten ausgeruht haben, denn jedem war gleich klar: Diese Kleine ist heute ein Star – die Paris Hilton von Skandinavien. Aber eigentlich stand sie trotz temporärem Glamour während ihres ersten öffentlichen Auftrittes sinnbildlich für den ganzen Feiertag an sich. Denn einen unbeschwerteren Nationalfeiertag habe ich noch nicht erlebt. Der Tag der deutschen Einheit ist mit sowas leider nicht vergleichbar.

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