Dienstag, 9. Dezember 2008

Abschied oder Aufbruch?

Heute in genau zwei Wochen endet meine Zeit in Oslo. Und da macht man sich schon so seine Gedanken, was man jetzt darüber denken soll. Abschied oder Aufbruch?
Die ersten meiner Bekannten hier sind schon abgereist und alle die noch hier sind, sind es wegen ihren Prüfungen, werden aber auch in den kommenden Tagen Oslo verlassen. Freitag Abend ist die Erasmus-Abschiedsparty. Was das angeht, stehen die Zeichen Richtung Abschied - und irgendwie ist das alles ganz unrealistisch für mich. Ich bin mir schon bewusst, dass ich bereits einige Monate hier bin und dennoch hat sich das Leben in Oslo so eingependelt, dass es ein sehr komischer Gedanke ist, dass sich bald etwas verändern soll (oder wird). So lange hat man auf das Auslandssemester hingearbeitet und -gehofft und jetzt ist es schon bald wieder rum - kaum zu glauben. Es ist ja nicht so, dass ich hier nichts erlebt habe (schaut mal in meinen Blog!). Und es ist auch nicht die Vorstellung komisch, bald wieder in Deutschland zu sein. Eher ist die Vorstellung komisch, bald nicht mehr in Oslo zu sein. Vielleicht ist das aber auch so, weil ich nicht direkt nach Münster zurückgehe, wo ich eigentlich wohne, sondern erstmal nach Hause (Weihnachten), dann nach Valencia (Silvester) und danach nach Hamburg und Düsseldorf für Praktika. Was jetzt wieder eher für Aufbruch spricht.
Zwei Semester hier zu bleiben, hätte sich aus verschiedenen Perspektiven für mich nicht wirklich gelohnt und wäre organisatorisch (gedankt sei's der deutschen Verwaltung) auch nicht möglich gewesen und im Bewusstsein, was mich nach dem Auslandsstudium in Deutschland dann erwartet (Aufbruch!), war ich in den letzten Monaten zufrieden damit, "nur" ein Semester in Oslo zu bleiben. Doch warum muss dieses eine Semester im Flug vorbei gehen und jetzt schon fast zuende sein (Abschied!). Ihr seht, darum drehen sich meine Gedanken momentan.
Interessant ist auch der Gedanke, wie es mit Oslo weitergehen wird. Jetzt gehe ich zwar bald weg (Abschied!), aber es wäre ohne Probleme und viel Geld möglich, im kommenden Jahr öfters wiederzukommen (Aufbruch!). Und doch, man kennt das ja: Jetzt ist die Euphorie dafür recht groß (Aufbruch!), aber ob man das dann wirklich macht oder machen kann, ist die andere Frage (Abschied!).
Im Moment bleibt mir wohl nichts anderes übrig als die Gedanken an den nahen Weggang (Abschied!) mit den Gedanken an den nahen Wintertrip Richtung Norden (Aufbruch!) zu vertreiben. Und bisher klappt das ja ganz gut.

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