Samstag, 16. August 2008

As time goes by...

Hi Leute,
mittlerweile bin ich nun über einen Monat in Oslo und es ist mal wieder Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen. Die Uni fängt hier erst am 25. August an und trotzdem bin ich schon recht lange hier. Und genau das ist auch das Beste, was passieren konnte, wie ich finde. In den letzten fünf Wochen habe ich den Sprachkurs gemacht, bin gereist und habe den skandinavischen Sommer erlebt. Und bin pleite. Eigentlich wird es langsam Zeit, heim zu fahren... (Spaß) Das Auslandssemester hat bislang also noch nicht wirklich mit studieren zu tun, aber man ist ja schließlich auch hier, um eine gute Zeit zu haben. Und genau das war es auch.
Ein voller Gewinn war auf jeden Fall der Sprachkurs. Jetzt, wo alle anderen Erasmus-Studenten erst nach Oslo kommen, kann ich längst die Sprache und habe einen größeren Bekanntenkreis. Im Moment ist an der Uni die "Orientation Week", wo so ziemlich alle neuen internationalen Studenten einigermaßen hysterisch durch die Uni rennen, unmenschlich viele Informationen aufzusaugen versuchen und nach Anschluss suchen. Da ich schon über einen Monat hier bin, habe ich die meistens Sachen schon geregelt und kann alles entspannter angehen. Nicht vergessen darf man auch den Aspekt des Wetters. Mittlerweile hält der Herbst Einzug in Oslo, es regnet recht viel und die Temperaturen sinken stetig. Richtig warm ist es nur noch vereinzelt. Wenn man erst jetzt in Oslo ankommt, erlebt man ein ganz anderes Oslo als noch im Juli. Im See oder Fjord baden wird von jetzt an kaum noch jemand können.
Noch ein paar Worte über die Orientation Week. Jeder Student wird in sogenannte "buddy groups" eingeteilt, wo man verschiedene Sachen zusammen unternimmt und die Uni mit anderen zusammen kennenlernen kann. Sozialer Anschluss und auch Anschluss an die Uni sind somit garantiert. Dieses System finde nicht schlecht und auch allgemein merkt man, dass sich die Uni gut um ihre Studenten kümmert. Verloren geht hier keiner. Die Verbindung zwischen Uni und Studenten ist hier in Norwegen viel enger und die Identifikation mit der Uni ist überall spürbar. Jeder engagiert sich in Studentenvereinen und der Campus ist auch ein Ort, wo man sich gerne und oft trifft. Ich habe das in Deutschland ganz anders kennen gelernt. Die Identifikation ist schon interessant: Oslo ist Nr.5 der Top-Unis in Europa, wie ich gehört habe, und jeder Norweger hier ist darüber ziemlich stolz. Jedes Institut bedankt sich herzlich bei seinen Austauschstudenten, dass sie nach Oslo gekommen sind und "ihren Teil beitragen". Was jetzt vielleicht ein wenig nach Propaganda klingt, ist in Wirklichkeit etwas, dass einen sehr motivieren kann: Das Gefühl, sich in einem funktionierenden Kollektiv zu befinden. Das nehme ich gerne mit, bevor ich wieder in der deutschen Anonymität verschwinde.
Wie das Programm bei der Orientation Week so aussieht, kann man gut am morgigen Tag zeigen: Ab 12 Uhr Grillen auf einer Insel im Fjord, nachmittags wird dort dann auch Fußball und andere Sachen gespielt, und abens ist "Pub-Crawling" angesagt. Schon manchmal ein lustiger Gedanke, dass man eigentlich zum Studieren hier ist...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi - traveller!
Seit ein paar Tagen hört und liest man nichts mehr von Dir - bist wohl schwer beschaeftigt oder wirst Du zu sehr abgelenkt?
Gruesse von allen Daheimgebliebenen an die Nordlichter!