Dienstag, 12. August 2008

Over the top!

Wie gesagt, wandern war ne feine Sache auf den Lofoten. Gut ausgestattet, wie wir waren, hatten wir natürlich keine Karte und sind meist einfach drauf los gelaufen. So nach dem Prinzip: Hey, der Berg da sieht doch nicht schlecht aus. Das war einerseits natürlich lustig und spannend, weil man nie wusste, ob man auch an- oder wenn ja, ob man auch wieder herunterkommt. Das war andererseits aber auch nicht so lustig, weil man dann auch nie wusste, ob man eben überhaupt ankommt. Oben oder unten. Gut ausgestattet waren wir aber mit Alex, einer österreichischem Bergsteigerlegende, der im Gegensatz zu allen anderen im Bergsteigen sehr bewandert war (Achtung, Wortspiel!). So kam es, dass wir überlebten, obwohl wir sehr steile Hänge hochkletterten , dichte Wälder durchquerten (in diesem Momenten tat es gut sich einzubilden, dass die Wölfe und Bären auf den Lofoten sicher grad in dem Wald auf dem Hügel gegenüber herumtollen) und kleinere "Sümpfe" passierten. Als nach dem ersten Wandertag einige Leute einsehen mussten, dass es eventuell doch etwas ungünstig ist, Berge in norwegischen Polarregionen in Chucks zu besteigen, waren Alex und ich am folgenden Tag die einzigen verbleibenden Wanderlustigen und starteten zu einer echten "Männertour". Das war eigentlich DAS Highlight des gesamten Trips. Oben vom Gipfel aus konnte man einen großen Teil der Inselkette überblicken , viele Seen und zu allen Seiten das Meer. Zum ersten Mal konnte man erahnen, dass die Lofoten Inseln sind, die wirklich komplett im offenen Meer liegen. Von unten aus konnte man wegen der hohen Berge ja nie wirklich weit sehen. In einer schweißtreibenden 6 Stunden-Tour haben wir also "unseren" Berg erklommen, steil vom Meer aufschießend und ca. 800-1000 Meter hoch (Start war auf Meereshöhe). Ausgelaugt und glücklich habe ich mich dann oben auf dem Gipfel zum ersten Mal überhaupt in ein "Gipfelbuch" eingetragen (was ich ohne Alex gar nicht gefunden hätte...hehe). Auf norwegisch natürlich. So wie einige andere Leute, eigentlich ausschließlich Norweger, die in einem Bruchteil unserer Zeit den Gipfel erreicht hatten. Aber wer will das hören? Das hier ist schließlich meine story ;-)
Schaut euch lieber den Ausblick vom Gipfel hier an!

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