
Seit 14 Uhr heute Nachmittag bin ich nun von dieser Last befreit und lass es jetzt übers Wochenende ruhiger angehen. Na obwohl: Mein österreichischer Halbbruder Alex kommt über Halloween vorbei und will hier auf die Piste.
Hallo Leute, auf diesem Blog findet ihr so einiges über mein norwegisches Auslandssemester im Jahr 2008 und aktuelle Reiseberichte!
Ich stelle mir manchmal vor, wie schön es in Deutschland sein könnte, wenn es zum Beispiel um die Zukunft von jungen Paaren geht. Um Familienplanung, um einen sicheren Arbeitsplatz und um Kinderbetreuung. Nicht nur ich als Mutter finde: Kinder sind die Zukunft eines Landes und das Wichtigste, was ein Mensch oder ein Staat besitzt. Ich denke, ich kann mit Recht sagen: Die Entwicklung in den letzten 15- 20 Jahren ist in Deutschland nicht gut. Der Trend bei Frauen ist, sich erst auf Karriere bzw. Beruf zu konzentrieren und dann mit Ende dreißig noch Kinder kriegen – eine unfreiwillige Entwicklung. Das Bild in Deutschland ist geprägt von jungen Müttern im reiferen Alter. Diese Entwicklung hat der Staat herbeigeführt. Und das macht mich traurig.
Ich selbst war sehr glücklich, jung Mutter gewesen zu sein, mit zwei tollen Söhnen und einem lieben Vater dazu. Ich war sportlich, schlank und sehr jung – wie so viele junge Mütter damals. Dieses Bild von Frau sehe ich stets mit großer Freude im Frankreich-Urlaub an der Côte d’Azur. Es begeistert mich jedes Mal, wenn ich dort im Urlaub die jungen Familien treffe. Und nun bin ich überwältigt, was ich hier in Oslo erlebe. Ein Land, welches Kinder liebt. Ein Land, was Studenten den Himmel auf Erden bietet. Auf den Straßen trifft man an jeder Ecke eine Kindergartengruppe, die in Richtung Wald, Fjord oder Natur unterwegs sind. Eingehüllt in kleine durchgehende Wetteranzüge, ausgerüstet mit klitzekleinen Gummistiefeln und witzigerweise mit kleinen gelben Sicherheitswesten. Sie machen einen sehr glücklichen Eindruck.
Oslo ist eine Stadt voller junger Leute, Studenten und vor allem jungen, sportlichen, gut aussehenden Müttern mit Kindern und glücklichen jungen Vätern. Ein selten gewordener Anblick in Deutschland, eine verloren geglaubte Illusion. Doch hier Normalität. Willkommen in Utopia!
Man stelle sich folgende Situation vor: In der Umkleidekabine eines Hallenbads befinden sich 30 Leute. Um einen herum: alles Frauen. Man ist dort natürlich als Frau, weil man eine Frau ist. Klar. 15 von den anderen Leuten liegen auf dem Boden, auf kleinen Isomatten - wie Gurken auf einem Teller. Sie tragen Windeln. Die anderen 15 knien vor ihnen und tragen Badeanzüge. Aber auch die Windelträger sind wasserfest gekleidet – was ist hier los? Des Rätsels Lösung: Willkommen zum Babyschwimmen in Oslo! Willkommen in Norwegen! Und: Willkommen in „Utopia“.
Warum Utopia? Meine Mom ist gerade zu Besuch und als Mutter hat sie natürlich eine ganz andere Wahrnehmung in einer fremden Stadt. Mütter, auch in fremden Städten, sehen vor allem eines: Kinder. Und die gibt es hier wegen der familienfreundlichen Politik reichlich. Und Mütter sehen auch andere Mütter. Die von den Kindern, die sie sehen. Sie tragen klitzekleine Sicherheitswesten, wenn sie Hand in Hand über die Straße laufen, sie tragen Gummistiefel in allen möglichen Farben und manchmal, wenn es kalt ist, sind sie auch von oben bis unten in Wolle eingepackt, so dass man kaum noch ihre Gesichter erkennt – also die Kinder jetzt. Die Mütter hingegen sind blond, sportlich, modisch – und natürlich kinderlieb. Und: Sie sind VIELE. Ausgestattet mit 3 Jahren Mutterurlaub und viel staatlicher Unterstützung (Muttergeld), schieben sie sich ihre futuristischen Kinderwägen durch die norwegische Landeshauptstadt, genießen das Leben – und zeigen ihren Kindern, wie man es genießt.
Doch damit nicht genug. Später, wenn die Kinder größer und die Aufgaben kleiner werden, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Warum nicht noch mal ein Studium aufnehmen, ein Haus bauen oder gar Künstlerin werden? Alles vom Staat unterstützt – letzteres sogar mit lebenslangem Stipendium. Es ist ja schon viel geschrieben worden über den familienfreundlichen Staat Norwegen, doch heute kommt ein neues Kapitel hinzu. Meine Mom meinte, „dass es ja immer diese Zukunftsfilme gibt“, Science Fiction, „in denen sich die Leute das spätere Leben vorstellen“ und wie man da eben so lebt. Und alle die Dinge, die in Deutschland in der Gegenwart (und irgendwie auch in der Zukunft?) schwierig bis unmöglich scheinen – Karriere trotz Kind, soziale Absicherung, keine Arbeitslosigkeit, eigenes Haus für alle, Bildung schier unendlich fördern – sind in Norwegen Realität. Man könnte auch sagen: „Das ist wie Utopia hier“. Quasi eine Insel! Eine, die von Müttern eben aus einer speziellen Perspektive wahrgenommen wird, da sie sehen, wie positiv Mutter-Sein sein kann. Oder wie positiv es wahrgenommen wird: Mutter-Sein ist in Oslo gewissermaßen „in“.
Tja, so lässt’s sich leben, als Mutter. Schade eigentlich, dass Männer keine Kinder kriegen können. Scheint doch ganz angenehm in Norwegen. Na ja, immerhin kriegen sie 6 Wochen Sonderurlaub nach der Geburt. Und ab und an mal früher frei. Wenn mal wieder Babyschwimmen ist…
Hat jemand von euch schon mal die neue Sendung „Effenbergs Heimspiel“ gesehen? Ich gebe zu, ich schon. Heute mit zwei Kumpels, zum ersten Mal. Und zum letzten…
Man muss ehrlich sagen: Was läuft falsch im deutschen Fernsehen, dass einer wie Effenberg eine öffentliche Plattform bekommt, um sein Millionen schweres Lotterleben zu präsentieren? Das Ausschlachten von Promi-Schicksalen ist mittlerweile als Genre etabliert, meint Der Spiegel und hat Effenbergs mediales Leben in einem vernichtenden Artikel quasi zerlegt. Von der unglaublichen „Einfalt der Protagonisten“ ist die Rede, deren „sinnentleerte Konversationen“ mit „prollig-pubertärer Sprache“ die Show zu einem „wohlkomponiertem Schmierenstück“ machen, die im Zuschauer „ein leichtes Frösteln über so viel Hohlheit und Lebenslangeweile“ erzeuge. Mehr ist dazu eigentlich auch nicht zu sagen.
Wenn die Show auch wirklich schlecht ist, bleibt dennoch eine kleine Faszination bestehen: in der Person Effenbergs. Er verkörpert in gewisser Form das, wovon manch anderer träumt. Manch anderer, der jung und cool ist – und das später auch mal bleiben will. Effenberg macht den ganzen Tag? Ach ja, richtig: nichts. Er hockt in seiner „Effeville“, fährt fünf krasse Karren, planscht im Pool mit seinen Kindern, spielt Basketball und Videospiele. Und ist Multimillionär. So ganz nebenbei der Grund, warum Claudia an seiner Seite zur Ehefrau zu gedeihen gedachte. Möchtegern-Playmate und millionenschwerer Einfaltspinsel - das muss wirklich Liebe sein.
Und wenn man sich diese Show so ansieht, tut es dann nicht manchmal richtig gut, so ganz normal zu sein? Effe schert das sicher wenig, er hat in jedem Fall gewonnen – zumindest an Aufmerksamkeit (immerhin hat er es geschafft, dass drei Typen sich in Oslo seine Show angesehen haben). Er lebt weiter in seinem Mikrokosmos und wir in unserem. Seiner ist aus Glas und lädt uns zum Zuschauen ein, wir müssen nur einschalten. Könnten wir natürlich tun – einfach so, um mal wieder ein bisschen doku soap reality tv zu inhalieren, ein bisschen Eskapismus betreiben. Vielleicht wird es aber auch mal wieder Zeit für ein richtig gutes Buch.
1.) Genuss!
Hat jemand von euch schon mal „Churros con Chocolate“ gegessen? Ein Traum! 75 Grad heiße, geschmolzene Schokolade (so ein Zwischending aus richtiger Schoki und Pudding) in einer Tasse und dazu gibt’s süße, frittierte Stangen, aus irgendwie ähnlichen Zutaten wie Krapfen, die man dann in die Schokolade taucht. Mmmmmh.
2.) Großstadt-Feeling ohne Großstadt!
Valencia hat so circa 750.000 Einwohner und ist damit fraglos ne Großstadt. Die Stadt ist auch wirklich groß, nur merkt man das nicht unbedingt, da alles so verwinkelt ist. Besonders in der Altstadt: Überall kleine Gassen, Ecken, Geschäfte, Cafés, Märkte – für den Durchschnittstouri kaum zu unterscheiden. Alles schön, schnuckelig und wuselig. Und: Einfach perfekt zum Verlaufen!
3.) Grüne Innenstadt!
Trotz der Größe gibt es auch mitten in der Stadt viele grüne Ecken. Aber anders grün als in Deutschland. Grün sind in Valencia die Palmen und Zitronenbäume. Das kreiert natürlich ein ganz gewisses Flair.
4.) Große Vielfalt!
Das trifft vor allem auf die Tierwelt zu – zumindest die, die ich in Valencia gesehen habe. Zu dem angesprochenen Flair passen eindeutig Tiere wie Delfine und Flamingos. Die spazieren natürlich nicht durch die Straßen, aber sehen kann man sie trotzdem. Zum Beispiel im L’ozéanografic.
5.) gran pasado: Ein Strand in der Stadt!
Last but not least: Der Strand. Was wäre Spanien ohne Strände? Selbst im Oktober ist es an einigen Tagen noch locker möglich baden zu gehen bei schönem Wetter (wenn man Glück damit hat, also nicht wie ich). Allein das Gefühl Mitte Oktober im Sonnenschein am Strand zu sitzen ist unbeschreiblich. Vor allem wenn man weiß, dass in Oslo langsam aber sicher die ersten Seen zufrieren.