Donnerstag, 11. September 2008

A tribute to… Knut!

Die gute Nachricht vorneweg: Ich habe jetzt einen Job! Und das war wirklich eine lange Geburt…
Beide meiner Medienkurse werden von Professor Knut Lundby geleitet, ich sehe ihn also vier Mal die Woche, immer morgens um zehn. Und weil ich einen Job brauchte (nicht, dass ich unbedingt Arbeit brauche, es war eher das Geld), dachte ich mir: Warum ihn nicht gleich jeden Tag sehen und bewarb mich um eine Hiwi-Stelle. Danach folgte erstmal ein langes Gähnen: Eine Woche lang hörte ich nix, dann lud mich Knut zu einem Vorstellungsgespräch ein – und war dann erstmal ne Runde krank. Wieder warten. Meine Bewerbung fände er aber gut. Als er wieder gesund war, holten wir das Vorstellungsgespräch dann nach – auf dem Gang in der Seminarpause. Eine Szene, wie aus einem Motivationsfilm für Manager… Er baut sich vor mir auf (196cm blonder Wikingerstahl) und sagt lässig, fast emotionslos in amerikanischer Manier, aber durchaus ernst: „So, you want to work for me? I give you five minutes…!“ Schonmal was vom „elevator pitch“ gehört? Immerhin hatte ich 5 Minuten und nicht 52 Stockwerke…
(Bildquelle: www.media.uio.no/forskning/knut_lundby.jpg)
Was folgte, war ein Wortschwall von allem kommunikationswissenschaftlichen Wissen, das in den letzten sechs Semestern IfK Münster in mein Großhirn passte, gemixt mit Erinnerungen an 3 Jahre Englischleistungskurs. Kurze Pause. Ein freundliches Nicken. Er meldet sich nächste Woche. Warten. Ich total im Rausch, bereit noch stundenlang über meine jahrzehntelangen Forschungen auf diesem Gebiet (mediatization) zu berichten – er meldet sich nächste Woche. Zack! Wieder Warten. An diesem Punkt dann gepaart mit etwas Ratlosigkeit.
Immerhin, es hat funktioniert: Ich bin nun vom 15.9. bis 14.11 „reasarch assistant“ am Department of Media and Communication der Universität Oslo. Später erzählte mir Knut dann noch, dass das für ihn eigentlich klar war, dass er mich gebrauchen könne, er nur auf das OK der Verwaltung warten musste, die müssten mich ja schließlich bezahlen. Offiziell bin ich dann aber sein Assistent. Die Jungs machen einen echt fertig…
Ach ja, vielleicht sollte ich noch etwas über meinen Job schreiben. Knut und die anderen Knuts hier am Institut verfolgen seit Jahren die Entwicklung der „mediatization“ und publizieren darüber, was das Zeug hält. Für nächstes Frühjahr hat Knut (DER Knut) einen Vertrag für ein neues Buch über "mediatization" in der Tasche. Er schreibt darin ein Kapitel, in dem europäische Trends und Tendenzen zur Forschung über Mediatisierung aufgezeigt werden sollen, unter anderem aus der deutschsprachigen Forschung. Und genau da komm ich ins Spiel. Die gesamte deutschsprachige Forschung zu diesem Thema wird also in den kommenden zwei Monaten (neben allen Hausarbeiten) den Platz meiner Freundin einnehmen – sie darf ich sammeln, zusammenfassen, übersetzen und „erklären“. Also die Literatur. Knut schreibt dann das Kapitel. Fies, oder? Nicht wenn man mit 150 Kronen pro Stunde „entschädigt“ wird… Knut hat sich schon ungefähr drei Mal dafür entschuldigt, dass es „so wenig“ sei und ob das auch echt ok wäre für mich?! Och Knut… passt schon!
Wer etwas über das Projekt wissen möchte, kann hier nachschauen:
http://www.intermedia.uio.no/home/people/home/knutl

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