Sonntag, 31. August 2008

Abgebrannt im Trollenland

Hallo Freunde,
sicher kennt ihr das: Der Monat neigt sich dem Ende entgegen und mit ihm auch der Kontostand. Was nun? Augen zu und weiter auf den Putz hauen, oder nicht doch lieber kleinere Schritte machen? Schwere Entscheidung und während des Auslandssemesters ein denkbar schmaler Grat... Als ich eben lustige Synonyme für "pleite" googeln wollte, bin auf einen Spruch von Konfuzius gestoßen: "Wenn die Sprache nicht stimmt, ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist." Toller Spruch. Aber weißte Konfuzius, ohne Kohle ist auch alles nix. Wie lebt es sich ohne Geld in der teuersten Stadt der Welt? Das hab ich mir anlässlich des Monatsendes heute mal (nicht ganz ernsthaft) überlegt. Hier meine Überlebensstrategie...

1.) Nahrung:
Wasser ist in Oslo reichlich vorhanden. Sogar in Spitzenqualität. „Bergquell“ kauft man hier nicht im Supermarkt – sondern zapft es frisch aus der Leitung. Bierdurst? Zahlreiche Willkommens- Veranstaltungen für internationale Studenten warten (mit der Einladung gibt's ein Bier gratis). Auch noch Hunger? Warum sich nicht mal von seinen vietnamesischen Mitbewohnern einladen lassen?

2.) Unibücher:
Niemals kaufen! Sind zwar bei amazon.co.uk um die Hälfte billiger als im Uni-Buchshop, aber immer noch viel zu teuer (zumal, wenn man 5-7 pro Kurs benötigt). Alternativ geht auch kopieren. Wird hier aber gar nicht gerne gesehen - daher die erste Schwierigkeit: Copyright (Man darf maximal 25 Seiten aus einem Buch kopieren). Zweite Schwierigkeit: die Kosten. Kopieren ist billig? Nicht hier (Foto: Unibibliothek). Eine Seite kostet eine Krone (12,5 Cent). Die billigsten Brötchen im Supermarkt auch. Daher besser: Gruppenarbeit… Nachteil: Man muss jede Woche den Platz wechseln (fällt ja sonst auf). Vorteil: Endlich lernt man mal ALLE Seminarteilnehmer kennen.

3.) Freizeit:
Du hast keinen Fernseher? Kein Problem, das Internet stellt alles bereit, was das Herz begehrt: Filme, Serien, youtube und den beliebten Online-TVrecorder (Sendungen aufzeichnen, später via PC anschauen, toll!)
Kostenlose Museen, ein schicke Innenstadt mit Hafenpromenade und der Oslofjord sind auch nicht zu verachten. Zusätzlich gibt es am Wochenende oft Festivals quer durch die Innenstadt (z.B. ein Jazz-Festival jeden Sonntag Abend).
Lust auf Unternehmungen? Oslo bietet 40Quadratkilometer Natur pur, direkt hinter den Toren der Stadt tummeln sich Wälder und Seen – vollkommen gratis. Mit der Monatskarte der Metro kann man außerdem auch kostenlos die Fähren nehmen um auf die Inseln im Fjord zu fahren.

4.) Sport:
Dort findet man bei schönem Wetter an vielen Ecken BBQs, wo viele Würstchen übrig bleiben (--> siehe „Nahrung“) und viele Sportarten wie Beachvolleyball oder Fußball betrieben werden. Jeder kann mitmachen. Gratis – und Spaß garantiert!
Sportangebote der Uni? Niemals nutzen! 1000 Kronen für ein Semester sind eindeutig zu viel. Joggen kann man auch um einen See, Liegestützen daheim haben noch keinem geschadet. Und Kurse wie Aquagymnastik sind ja auch eher was für Schwangere...

5.) Uni:
Lernen ist müßig, aber nützlich. Und billig. Wenn die anderen am Samstagabend durch die Clubs ziehen (150 Kronen Eintritt, 80 Kronen ein Bier), sitzt du am Schreibtisch und treibst die Karriere voran. "Zahlt" sich später aus. Hoffentlich.

6.) Kommunikation:
Ein Hoch auf das Internet: ICQ, skype und SMS sind kostenlos und halten dich auf dem Laufenden (Foto: moderner Computerpool in der Uni) . Es empfiehlt sich reger Kontakt! Man kann schließlich nie wissen – vielleicht wirst du bald zu einer Party eingeladen, wo kühles Bier und ein Buffet warten…

So, jetzt ist es fünf vor zwölf. Noch fünf Minuten, bis wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Noch fünf Minuten und ich bin wieder im Geschäft...! Vorübergehend zumindest - das nächste Monatsende kommt bestimmt ;-)

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